Bahnstrecke Rom–Cassino–Neapel


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Die Bahnstrecke Rom–Cassino–Neapel war die erste der drei bestehenden Eisenbahnstrecken zwischen den Hauptstädten der Regionen Latium und Kampanien, die eröffnet wurde. Die Linie ist mittlerweile komplett elektrifiziert mit 3 Kilovolt Gleichstrom. Die Strecke wird nach Eröffnung der Schnellfahrstrecke Rom–Neapel vor allem durch regionale Züge befahren, einige Züge davon zu Verbindungen zur Adriaküste, sowie von Nachtzügen. Die Schnellfahrstrecke Rom–Neapel (die Strecke wurde weitgehend am 19. Dezember 2005 eröffnet) folgt in der Regel dem gleichen Korridor.

Rom–Cassino–Neapel
Bahnhof Napoli Centrale

Bahnhof Napoli Centrale

Streckennummer (RFI):116 (Rom–Cassino)
125 (Cassino–Neapel)
Kursbuchstrecke (IT):80
Streckenlänge:250,00 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:3 kV =

0,000 Roma Termini Endstation

von und nach Pescara sowie nach Neapel (SFS)

nach Florenz und Florenz (SFS)

von und nach Pisa und nach Fiumicino

4,257 Roma Casilina

nach Neapel (über Formia)

9,982 Capannelle

A 90

13,921 Ciampino

nach Velletri, nach Albano und nach Frascati

20,570 Tor Vergata seit 2000[1]

A1

25,715 Colle Mattia

28,258 Colonna Galleria seit 1941[2]

Bahnstrecke Roma Laziali–Frosinone (bis 1984)

A1

Bahnstrecke Roma Laziali–Frosinone (bis 1983)

34,852 Zagarolo

Palestrina

42,468 Labico

45,555 Valmontone

A1

SFS Rom–Neapel

von Velletri (bis 1966)

53,588 Colleferro-Segni-Paliano

SFS Rom–Neapel

62,506 Anagni-Fiuggi

SFS Rom–Neapel

67,436 Sgurgola

67,941 Bivio/PC Sgurgola

SFS Rom–Neapel

72,146 Morolo

A1

77,227 Ferentino-Supino

85,479 Frosinone

A1

91,972 Ceccano

100,618 Castro-Pofi-Vallecorsa

110,595 Ceprano-Falvaterra

112,617 Isoletta-San Giovanni Incarico

von Avezzano

120,993 Roccasecca

125,795 Aquino-Castrocielo-Pontecorvo bis 2000[3]

128,988 Piedimonte-Villa Santa Lucia–Aquino seit 2000[3]

P.M. Piedimonte-Villa Santa Lucia bis 2000 Bahnhof[3]

137,982 Cassino Endstation

143,459 Fontanarosa-Cervaro

147,592 Rocca d’Evandro-San Vittore

Verbindung zur SFS und nach Isernia

Grenze Latium-Kampanien

154,990 Mignano di Montelungo

162,544 Tora-Presenzano

von Isernia

169,585 Vairano-Caianello

176,228 Riardo-Pietramelara

A1

SFS Rom–Neapel

181,960 Teano

von Gaeta (bis 1957)

189,256 Sparanise

SFS Rom–Neapel

195,70 Pignataro Maggiore

Verbindung zur SFS

Volturno

205,00 Capua

Bahnring Caserta

von Piedimonte Matese

210,00 Santa Maria Capua Vetere

alte Strecke Alifana von Piedimonte Matese

A 1

von Aversa

216,00 Caserta

nach Foggia

222,00 Maddaloni

Bahnring Caserta

Bahnring Caserta

von Benevento

234,00 Cancello

nach Salerno und nach Torre Annunziata

A 30

236,00 Acerra

Regi Lagni

239,00 Casalnuovo di Napoli

Neapel–Nola–Baiano

A 16

Neapel–Nola–Baiano

A 1

nach Salerno

von Rom über Formia

Neapel–Nola–Baiano

von Salerno

Gianturco

Neapel–Nola–Baiano

250,00 Napoli Centrale/Napoli Piazza Garibaldi

nach Passante

Auf der Strecke verkehrt bis Cassino die Linie 6 der Ferrovia Regionale Lazio.

Der erste Teil der Strecke wurde am südlichen Ende eröffnete zwischen Napoli Cancello und Caserta am 20. Dezember 1843, gebaut von der Königlich Neapolitanischen Eisenbahn und war der zweite Streckenabschnitt im Königreich beider Sizilien nach der Bahnstrecke Neapel–Portici im Jahr 1839. Sie wurde vom Bahnhof Neapel Porta Nolana betrieben, die jetzt von der Circumvesuviana verwendet wird. Diese Linie wurde erweitert nach Capua am 26. Mai 1844. Eine Nebenlinie wurde eröffnet von Cancello nach Nola im Jahr 1846 und erweitert nach Sarno in 1856.[4]

Der nördliche Teil der Linie eröffnet wurde zwischen einem Bahnhof Porta Maggiore (südwestlich des Bahnhof Termini) und Ciampino am 14. Juli 1856 als Teil der Bahnstrecke Rom-Frascati von der Società Pio Latina, eine französische Bahngesellschaft benannt zu Ehren von Papst Pius IX., der sich gegenüber dem früheren Verhalten des Vatikan bezüglich Innovationen, wie Eisenbahnen in den päpstlichen Staaten, hinwegsetzte. Die Linie wurde am 22. Oktober 1863 um den neuen Bahnhof Roma Termini erweitert.[5]

Im Jahr 1860 wurde die Società Pio Latina sowie die Società Pio-Centrale die die Bahnstrecke Rom-Civitavecchia gebaut hatte, vereinigt und bildete nun die Società per le strade ferrate romane, die dann auch die Königlich Neapolitanische Eisenbahngesellschaft übernahm. Am 1. Dezember 1862 wurde ein Abschnitt von weiteren 80 Kilometer von Rom Termini nach Ceprano-Falvaterra (einschließlich des Abschnitts Porta Maggiore-Ciampino) eröffnet. Die 42 Kilometer von Capua über Tora-Presenzano folgten am 14. Oktober 1861. Die letzten 52 Kilometer zwischen Ceprano-Falvaterra- und Tora-Presenzano komplettierten die Bahnverbindung am 25. Februar 1863.[6][7]

Roma Termini wird südostwärts verlassen und in der Campagna Romana geradlinig Ciampino erreicht. Ab Ciampino hält sich die Trassierung kurvig an die nordöstliche Umrundung der Albaner Berge bis etwa San Cesareo, von wo aus die Bahnstrecke südostwärts an den Ausläufern des Apennin und gelangt, in weitgehend paralleler Führung mit der Autostrada A1, ins Tal des Sacco bei Colleferro. Hier besteht dann teilweise eine Bündelung mit der Schnellfahrstrecke Rom–Neapel, ehe vor Frosinone die Altstrecke etwas ostwärts in Richtung Frosinone wieder bogig abrückt und sich damit dem Talgrund entfernt, um daselbst, also in Frosinone, in die Niederung des Fiume Cosa überzutreten und entlang des Cosa wieder bei Ceccano an den Sacco heranzutreten. Weiter ostwärts strebend, verlässt die Bahnstrecke nach kurzer Bündelung mit der SFS bei Ceprano wieder das Saccotal Richtung Nordosten und tritt unter dem Monte Cassino und seiner gleichnamigen Abtei bei Cassino an den Gebirgsfuß heran. Hernach gelangt die Trasse, südlich am kleinen Monte Trocchio vorbei, wieder in einen gemeinsamen Korridor mit der Autostrada A1 und der Schnellfahrstrecke, wobei der Monte Camino und der erloschene Vulkan Roccamonfina östlich passiert werden und gleichzeitig in das Einzugsgebiet des Volturno gewechselt wird. Capua und Caserta werden östlich der SFS angefahren und weiter an den Apenninrand bei Maddaloni und Cancello gestrebt, von wo aus schließlich über Arpino, wo die Schnellfahrstrecke aus Rom ein – und die SFS nach Salerno ausfädelt, Napoli Centrale erreicht wird.

  1. Impianti FS. In: I Treni Nr. 216 (Juni 2000), S. 7.
  2. Ordine di Servizio 125 – 1941
  3. a b c Impianti FS. In: I Treni Nr. 220 (November 2000), S. 6.
  4. P. M. Kalla-Bishop: Italian Railways. David & Charles, Newton Abbott, Devon, England 1971, S. 16–19.
  5. P. M. Kalla-Bishop: Italian Railways. David & Charles, Newton Abbott, Devon, England 1971, S. 28.
  6. P. M. Kalla-Bishop: Italian Railways. David & Charles, Newton Abbott, Devon, England 1971, S. 38.
  7. Prospetto cronologico dei tratti di ferrovia aperti all'esercizio dal 1839 al 31 dicembre 1926. Trenidicarta.it, abgerufen am 17. Januar 2010 (italienisch).